Fluchtursache: Krieg und Gewalt

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70,8 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Meist sind es Krieg, Gewalt oder Konflikte, die Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Erfahren Sie, wie sich Krieg und Gewalt auf Menschenleben auswirken und zu Fluchtursachen werden.

© UNHCR

Woher kommen die meisten Kriegsgeflüchteten?

Krieg und Gewalt zählen zu den Hauptauslösern für die Entscheidung von Menschen, ihr Land zu verlassen. In den meisten Herkunftsländern von Geflüchteten und Binnenvertriebenen belasten (Bürger-)Krieg, Terrorismus und Gewalt von bewaffneten Gruppen gegen einzelne Bevölkerungsgruppen das Leben der Menschen. Oftmals richtet sich die Gewalt gezielt gegen Zivilisten: Menschenrechtsverletzungen, Vergewaltigungen, Massenhinrichtungen, Verschleppung oder die Zwangsrekrutierung von jungen Männern oder auch Kindern sind in vielen Regionen zu Mitteln der Kriegsführung geworden. 

In Ländern, in denen seit Jahrzehnten Krieg und Gewalt herrschen, wie Somalia, Sudan, Afghanistan, aber auch Kolumbien, leben Geflüchtete oftmals seit mehreren Generationen im Exil.  

In Deutschland kommen aktuell, nach Angaben des BAMF, mehr als 70 Prozent der Asylsuchenden aus Kriegs- und Krisengebieten. Mehr als die Hälfte (55%) aller Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, kommen allein aus Syrien, Afghanistan und Irak. In allen drei Ländern gibt es seit vielen Jahren gewaltsame Konflikte. Besonders betroffen von Krieg und Gewalt sind darüber hinaus auch Länder wie Somalia, Sudan, Nigeria und auch Kolumbien (siehe Grafik).    


Quelle: Dies ist ein Auszug aus der Weltkarte der Fluchtursachen, bereitgestellt von Ska Keller: https://www.skakeller.de/weltkarte-der-fluchtursachen.html

Aus welchen drei Ländern kommen zusammen mehr als die Hälfte aller Geflüchteten?

Gewalt durch Terrorgruppen

Islamischer Staat (IS)

Vom Islamischen Staat ihres Lebens bedroht versuchen heute immer mehr Syrer*innen und Iraker*innen in ihre Nachbarländer (vor allem nach Jordanien, Ägypten, in den Libanon oder in die Türkei) zu fliehen. Nach Angaben der Vereinten Nationen liegt die Zahl der ins Ausland geflüchteten Syrer*innen derzeit bei rund fünf Millionen. Hinzu kommen rund 6,3 Millionen Menschen, die innerhalb des Landes fliehen. Damit befindet sich etwa die Hälfte aller syrischen Bürger auf der Flucht. Im Irak wurden allein aus der Stadt Mossul 230.000 Menschen von den IS-Terroristen aus ihren Häusern vertrieben. 

„Boko Haram“ in Nigeria  

Im Nordosten Nigerias leben die Menschen in Angst und Not vor der Terrorgruppe „Boko Haram”. Rund 19.000 Menschen verloren bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Terrorgruppe „Boko Haram”, ihren Splittergruppen und der nigerianischen Armee ihr Leben. Insgesamt sind 17 Millionen Menschen von diesem bewaffneten Konflikt betroffen. Fünf Millionen hungern und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. 

Weitere Informationen zu Nigeria und "Boko Haram" finden Sie hier.


Zerstörung der Lebensgrundlagen und Infrastruktur


© UNHCR, Syrien

Gewaltsame Konflikte, Terror und Krieg machen ein normales Leben oftmals unmöglich und führen zu Tod und Verletzungen, Armut und Hunger. Die Lebensgrundlagen der Menschen werden durch Krieg und Gewalt zerstört. Felder können nicht mehr bestellt werden, Arbeitsplätze werden zerstört, Lebensmittel werden knapp und Preise steigen.

Durch Krieg und Gewalt werden auch Straßen, Brücken, Strom- und Wasserversorgung sowie Schulen beschädigt oder zerstört. Darüber hinaus werden Krankenhäuser beschädigt, Medikamente und medizinisches Gerät knapp. Das Alltagsleben wird somit in sämtlichen Bereichen stark beeinträchtigt und ist kaum noch zu bewältigen. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Interview mit unserem Experten Dr. Oliver Piecha


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Zwangsrekrutierung für den Militärdienst in Eritrea

In diesem Video berichtet unser Experte Dr. Florian Pfeil uns von Rekrutierungen gegen den Willen der Bürger und nicht nur von terroristischen Gruppen. Gerade der Militärdienst in Eritrea zwingt viele Menschen zur Flucht, da alle Eritreer nach der Schule auf unbestimmte Zeit, oft Jahrzehnte, zum Militärdienst verpflichtet werden.   

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Gewalt, Krieg und Terrorismus bestimmen das Leben in den meisten der Hauptherkunftsländer von Geflüchteten. Häufig werden Lebensgrundlagen und Infrastruktur so zerstört, dass ein Leben an diesen Orten nicht mehr möglich ist. Die Hauptangst der Menschen ist aber die vor Gewalt und Tod, die sie und ihre Familien zur Flucht zwingen.

Weiterführendes Material

Aktuelle Artikel zu Syrien: "Fünf Millionen Syrer akut gefährdet." 

Ein Dossier zum Bürgerkriegsland Syrien, hier zusammengestellt von Pro Asyl.

Auf www.fluchtgrund.de erhalten Sie weitere Informationen zur Thematik. Besonders lesenswert ist hier der Bericht: "Entführt von Boko Haram". 

Weitergehende und noch umfangreichere Informationen zu kriegerischen Konflikten finden Sie natürlich auch auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung


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Diese Themenwelt ist entstanden in Kooperation mit der UNO-Flüchtlingshilfe. Als nationaler Partner des UNHCR mobilisiert die UNO-Flüchtlingshilfe die Menschen in Deutschland, um die weltweite, lebensrettende Arbeit des UNHCR finanziell zu unterstützen. Sie fördert Projekte für Geflüchtete in Deutschland und trägt durch Informationsarbeit über Flucht, Fluchtursachen und -schicksale zur Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft bei. 

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