Lernende unterstützen – mit Tipps für die Wohnungssuche

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Die Suche nach eine Wohnung kann langwierig und frustrierend sein. Wer Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben hat, muss darüber hinaus weitere Hürden überwinden. Lernen Sie hier Tipps kennen, um diese gemeinsam zu meistern.

Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt


Bild: Photo Mix auf Pixabay

Die Wohnungssuche kann eine anstrengende und zeitintensive Angelegenheit sein. Insbesondere in Städten ist der Wohnungsmarkt hart umkämpft und von geringem Angebot sowie steigenden Miet- und Energiepreisen geprägt.

Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten stehen bei der Wohnungssuche vor zusätzlichen Herausforderungen: Wohnungsanzeigen lesen, ein Gesuch aufgeben, Vermieter*innen kontaktieren, geforderte Unterlagen zusammenstellen, den Mietvertrag lesen und unterschreiben. All diese Schritte können Hürden darstellen, die gemeistert werden müssen. In dieser Lektion haben wir häufig auftretende Probleme sowie Tipps und Lösungsvorschläge für Sie zusammengestellt.

Eine passende Wohnung finden – aber wie?

Online-Portale und mehr

Wohnungsinserate können Sie in Lokalzeitungen, in Online-Portalen wie immobilienscout24.de sowie auf Webseiten von Wohnungsbaugenossenschaften finden. Sie begleiten eine Person, die gerne in eine Wohngemeinschaft (WG) einziehen möchte? Auch hierfür gibt es passende Online-Portale wie wg-gesucht.de.

Immer beliebter auf eBay-Kleinanzeigen oder auf Online-Portalen sind Wohnungstausch-Angebote. Dort geben Menschen zum einen die Eckdaten ihrer derzeitigen Wohnung und zum anderen ihre Vorstellung für die zukünftige Wohnung an. Vielleicht ist hier ja etwas passendes dabei.

Die Wohnungssuche ist außerdem wie die Jobsuche. Netzwerken und darüber sprechen kann helfen und manchmal kennt man dann doch jemanden, der jemanden kennt, der eine Wohnung oder ein Zimmer frei hat. Zusätzlich lohnt es sich, die derzeige Hausverwaltung zu kontaktieren. Häufig verwalten diese mehrere Häuse und können ggf. direkt eine passende Wohnung vermitteln.

Tipp: Auf Online-Portalen können neben Angeboten auch Gesuche eingestellt werden. Dort kann sich die Person, die eine Wohnung sucht, vorstellen und Wünsche für eine Wohnung nennen. Vermieter*innen können so direkt passende Mieter*innen kontaktieren.

Wohnberechtigungsschein

Wenn das monatliche Einkommen unter einer bestimmten Grenze liegt, haben manche Menschen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. Wo diese Grenze liegt, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Wer einen Wohnberechtigungsschein hat, kann sich auf günstigere, öffentlich geförderte Sozialwohnungen bewerben, die nur Menschen mit Wohnberechtigungsschein vorbehalten sind. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wohnungsbesichtigung

Wer zu einer Wohnungsbesichtigung eingeladen wird, sollte sich gut vorbereiten. Informieren Sie sich darüber, welche Unterlagen mitgebracht werden sollen (Mieterselbstauskunft, Schufa-Auskunft, Kopie des Personalausweises, etc.).

Bei der Wohnungsbesichtigung hilft es außerdem, wenn eine Person dabei ist, die gegebenenfalls beim Lesen und Schreiben unterstützen kann. Wenn Sie es zeitlich nicht immer einrichten können, ist die Begleitung bei der Wohnungssuche vielleicht auch eine Aufgabe, die Sie sich gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen teilen können? Sie müssen nicht alles alleine schaffen. 

Unterstützen Sie die Person, die Sie begleiten, bei den anfallenden Aufgaben: Schauen Sie sich gemeinsam Wohnungsinserate an und setzen Sie zusammen eine Nachricht auf, die Interesse an einer Wohnung bekundet. Sie können die Nachricht so formulieren, dass sie alle wichtigen Informationen enthält und bei Bedarf an andere Vermieter*innen geschickt werden kann.

Wohnung gefunden? Das gilt es zu beachten!

Die Wohnungssuche war erfolgreich und die Wohnungsübergabe findet bald statt? Manchmal bestehen trotzdem noch Fragen: Welche Kosten sind in der Miete und den Nebenkosten enthalten? Wer muss die Wohnung renovieren? Wer kommt für Renovierungs- und Reparaturkosten auf? Auf was muss man bei der Wohnungsübergabe achten? Im folgenden Video des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzvb) sind nützliche Fragen für den Einzug in die neue Wohnung beantwortet. Schauen Sie rein.

Wichtiger Hinweis: Wenn Sie auf diesen Link gehen, werden Inhalte aus folgendem Kanal angezeigt und Verbindungen zu den jeweiligen Serven aufgebaut.

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Inhalte des folgenden Kanals werden angezeigt:
https://youtu.be/8WZJ-FW4b-Y

Hilfreiche Checkliste für den Umzug

Bevor der Mietvertrag unterschrieben wird, sollten alle entstehenden Kosten geklärt sein. Dazu zählt neben der Miete auch das Geld, das für sogenannte Neben- und Betriebskosten wie zum Beispiel für Heizung und warmes Wasser anfällt.

Gehen Sie gemeinsam mit der Person, die Sie begleiten, den Mietvertrag durch. Schauen Sie sich die einzelnen Punkte gründlich an und unterstützen Sie bei Bedarf beim Lesen. Mietverträge von seriösen Vermieter*innen dürfen immer erst einmal mit nach Hause genommen werden, um sie dort in Ruhe durchzugehen und zu unterschreiben.

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie an alles Wichtige gedacht haben? Die Checkliste Wohnung hilft dabei, alles im Blick zu haben und fasst die Informationen aus dem Video nochmals zusammen.

Checkliste Wohnung - 589.22 KB

Hier können Sie außerdem eine eigene Checkliste für den Umzug erstellen, damit wichtige Punkte nicht vergessen werden.

Tipps zum Energiesparen

Die Preise für warmes Wasser, Strom und Heizung sind stark gestiegen. Wie können Verbraucher*innen Energie und somit Geld sparen? Hier finden Sie wichtige Tipps, die Sie an die Person, die Sie begleiten, weitergeben können:

  • Richtig heizen: Orientieren Sie sich für das Wohnzimmer an einer Temperatur von ca. 20 Grad. Im Schlafzimmer sind dagegen meist 16-18 Grad ausreichend. Stellen Sie die Heizung falls möglich höchstens auf Stufe 3. Damit sollte eine angenehme Temperatur erreicht werden. Drehen Sie die Heizung auf 2 herunter, falls Sie nicht zuhause sind. Achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht unter 16 Grad fällt, sonst besteht Schimmelgefahr!
  • Richtig lüften: Lüften Sie 3x täglich, indem Sie die Fenster für 5-10 Minuten ganz öffnen und danach wieder komplett schließen.
  • Warmwasser sparen: Kaufen Sie sich für die Dusche einen Spar-Duschkopf. Nutzen Sie außerdem eher die Dusche als die Badewanne. Eine volle Spülmaschine verbraucht außerdem weniger Wasser und Strom, als wenn Sie alles per Hand spülen. Falls Sie per Hand spülen, füllen Sie das Waschbecken und stellen Sie dann das laufende Wasser aus.
  • Strom sparen: Stellen Sie Ihren Kühlschrank auf ca. 7 Grad ein, das Gefrierfach auf maximal -18 Grad. Kochen Sie Wasser (auch für Nudeln oder Reis) zunächst im Wasserkocher. Das verbaucht weniger Strom, als das Aufkochen auf dem Herd. Schalten Sie zudem alle Lampen und Geräte aus, wenn Sie ein Zimmer oder die Wohnung verlassen. Steckleisten mit An- und Ausschalter helfen dabei.

Die Verbraucherzentrale NRW hat Tipps zum Energiesparen in einfacher Sprache zusammengestellt. Laden Sie sie hier herunter!

Die Wohnungssuche kann sehr zeitintensiv und anstrengend sein und stellt Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten gegebenfalls vor zusätzliche Herausforderungen. Dabei können Ehrenamtliche unterstützen. Schauen Sie sich gemeinsam Inserate an, formulieren Sie Nachrichten, die an Vermieter*innen geschickt werden können, oder begleiten Sie zur Wohnungsbesichtigung.

Weiterführendes Material

  • Auf der Internetseite der Verbraucherzentrale können Sie die oben erwähnte Checkliste mit Informationen und Tipps zum Thema Wohnung und Einzug auch noch in den Sprachen Englisch, Arabisch, Farsi und Russisch herunterladen und ausdrucken. Die Checklisten beinhalten wichtige Tipps für die Vertragsunterzeichnung, die Wohnungsübergabe und die Energiekosten.
  • Sie suchen Lernmaterial? Im Projekt KonsumAlpha sind vielfältige, verbraucherrelevante Lernmaterialien entstanden, die zur Förderung von Lesen und Schreiben genutzt werden können. Unter anderem gibt es ein interaktives Schaubild zum Thema Wohnen. Hier herunterladen!
Autorenbild

Die Inhalte dieser Lektion sind im Bereich Integration des vhs-Ehrenamtsportals entstanden und wurden für die Bedarfe von Ehrenamtlichen, die Alphabetisierungs- und Grundbildungsangebote begleiten, redaktionell angepasst.

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