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Online-Schulung "Diversität im Ehrenamt" am 24.09.2025

Liebe Teilnehmende,

hier finden Sie Informationen und Material aus der Online-Schulung. Die in Blau hervorgehobenen Begriffe sind verlinkt und führen zu weiteren Materialien wie z. B. einem Video.

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Viele Grüße
Stephanie Mock-Haugwitz

Diversität

Der Begriff der Diversität bedeutet Vielfalt und wird im Zusammenhang mit einer Gruppe oder Gesellschaft benutzt. Im gesellschaftlichen Kontext versteht man unter Diversität, dass wir alle unterschiedlich sind und die gleichen Chancen und Rechte haben sollten. Da es in unserer Gesellschaft leider noch keine Gleichheit gibt und Menschen wegen ihrer Unterschiede noch diskriminiert werden, ist es umso wichtiger sich damit auseinanderzusetzen und dieser Diskriminierung entgegenzutreten.

Hier können Sie in einem Erklärvideo sehen, was der Begriff Diversität meint.

Wir entscheiden, wie wir in unserem Ehrenamt eine Umgebung schaffen, in der sich jede Person wohl fühlt, als Mensch respektiert und willkommen geheißen wird. Dafür ist es wichtig, offen zu sein und sich offen zu zeigen. Das gelingt, indem wir auf verschiedene Bedürfnisse achten, Diskriminierungsarten kennenlernen und uns gegen Diskriminierung und für Diversität einsetzen. In einem diskriminierungsfreien Umfeld entfaltet und lernt es sich besser.

Diversitätsdimensionen

Unter Diversitätsdimensionen versteht man alle individuellen Nuancen, die uns als Individuen ausmachen. Je mehr wir darüber nachdenken, desto mehr verschiedene Merkmale fallen uns ein, die uns ausmachen.

Marilyn Loden und Judy Rosener entwickelten 1991 in den USA das erste Diversitätsrad als Übersicht solcher Merkmale, ursprünglich für Unternehmen und deren Managements.

Hier geht es zu einer Diversitätsrad-Darstellung.

Zu den Inhalten im vhs-Ehrenamtsportal:

Normen

In unserer Gesellschaft gibt es Normen und die Erwartung, dass Menschen sich an diese halten.

Beispiele für Normen sind z. B. Merkmale für Weiblichkeit, für Männlichkeit, Geschlechter-Binarität und vieles mehr. Oft assoziieren wir automatisch diese Merkmale mit Menschen oder Gruppen von Menschen. Ein Beispiel: Es wird oft angenommen, dass Frauen hauptsächlich Hausarbeit und Erziehung (Care-Arbeit) verrichten, oder dass Geflüchtete arm/ungebildet sind. Wenn das passiert, sind dafür die sogenannten „Bias“ verantwortlich. Bias (engl. für Voreingenommenheit), sind Vorurteile, die unbewusst in unseren Gedanken sind.

Im Laufe der Geschichte können sich Normen verändern und neue oder veränderte Normen entstehen. Manchmal kommen alte Normen wieder in Mode.

Diversitätsmerkmale sind Bewertungen ausgesetzt: Manche sind positiv, andere negativ besetzt. Bewertungen führen zu Privilegien und Benachteiligungen, die wiederum auf der einen Seite Macht und auf der anderen Seite Marginalisierung verursachen.

Hier geht es zu einem weiterführenden Text der Bundeszentrale für politische Bildung.

Diversitätskompetenz

Es gibt je nach Bereich verschiedene Definitionen darüber, was Diversitätskompetenz bedeutet. Eines haben die Definitionen in der Regel gemeinsam: Ohne Diskriminierung auf andere zugehen. Mit anderen Worten beinhaltet Diversitätskompetenz den Willen, meinem Gegenüber ohne Vorurteile und mit Wertschätzung zu begegnen. Es ist in erster Linie eine Entscheidung und die Neugier, mehr über Verschiedenheiten und Perspektiven zu lernen.

Drei Schritte zur Diversitätskompetenz

  1. Bewusstwerdung
  2. (Um-)Lernen
  3. Veränderung

Gerade im Ehrenamt treffen wir auf die unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen. Dabei ist in erster Linie wichtig, sich immer zu erinnern, dass der Mensch mir gegenüber auch Gefühle und Bedürfnisse hat, wie ich. Ich kann menschlich auf die Person eingehen, sensibel Fragen stellen und ihre Perspektive wertschätzen. Meine Neugier steht nicht über dem Wohlbefinden der anderen Person. Sollte ich weitere Fragen haben, kann ich mich anders weiter informieren, statt die Person in eine unangenehme Situation zu bringen.
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Diskriminierungsformen

Durch unsere gesellschaftlichen Normen und Vorurteile sind wir oft unbewusst diskriminierend. Das liegt daran, dass unsere Gesellschaft nach diesen Normen aufgebaut ist und die gesellschaftlichen Strukturen dadurch hauptsächlich für diese Normen erstellt worden sind. Dadurch denken diese Strukturen die Menschen mit den Merkmalen, die von dieser Norm abweichen, nicht mit. Um aktiv anti-diskriminierend zu sein und Veränderung herbeizuführen, müssen wir die verschiedenen Diskriminierungsarten kennen und bewusst anti-diskriminierend handeln.
Zu den Inhalten im vhs-Ehrenamtsportal:

Diskriminierungssensible Räume

Das Ziel diskriminierungssensibler Räume ist es, Orte zu schaffen, an denen Vielfalt wertgeschätzt wird, alle Menschen respektvoll und auf Augenhöhe teilhaben können und (unbewusste) Diskriminierung aktiv benannt oder dieser vorgebeugt wird.
Zu den Inhalten im vhs-Ehrenamtsportal:

Arbeit mit geflüchteten Menschen

Wir werden in einigen Fällen nicht erfahren, was einen Menschen dazu gebracht hat, zu fliehen, was dieser Mensch bis dahin erlebt hat, wie die Flucht sich angefühlt hat oder was genau auf der Flucht passiert ist.
Eine sensible ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten ist gegeben, wenn wir die geflüchtete Person als ganzen Mensch sehen, mit mehr als nur der Fluchterfahrung, und ihr mit Menschlichkeit begegnen und einen Raum schaffen, indem sie sich gesehen fühlen.

Hier finden Sie 11 Tipps für die Arbeit mit Geflüchteten:

https://medicamondiale.org/service/mediathek/11-tipps-fuer-die-arbeit-mit-gefluechteten-menschen

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