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Wenn beim Tandem einer fehlt - Absprachen

Hallo,ich bin heute das erste Mal hier und habe ein Problem.Meine Tandempartnerin hält sich fast nie an Termine.Am Anfang lief alles noch sehr geregelt.Inzwischen schiebt sie kurzfristig tw um eine halbe Stunde,sagt ganz kurzfristig ab oder kommt auch mal garnicht.Gespräche hat es viele gegeben,nützen tut es nichts.Wenn ich genervt reagiere schreibt sie 4 Mails hintereinander-verzeih mir,untröstlich,finde dich soo toll etc-und dann gehts weiter wie vorher.
Wo hört der Kulturunterschied auf und wo muss man sagen,so geht das einfach nicht? Wie würden andere Tandem-Coaches damit umgehen?Auch mit diesem „Email-Drama“,was dann immer folgt?
Ich bedanke mich schon mal für Ihre Antworten!

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Hallo Susann, ich weiß nicht, ob man so ein Verhalten mit einem Kulturunterschied entschuldigen kann oder sollte, es ist auf jeden Fall enttäuschend und es demotiviert. Hat denn schon mal jemand anderes dieses Thema bei deiner Tandempartnerin angesprochen? Eine Koordinatorin oder jemand anderer, der sich um die Vermittlung von Tandempartnern kümmert? Grundsätzlich glaube ich, dass in einer so engen Zusammenarbeit Vertrauen und Respekt wichtig sind - auf beiden Seiten - und wenn ein Tandem aufgrund unterschiedlicher Charaktere nicht harmoniert, sollte jeder der beiden Partner die Möglichkeit haben, die Zusammenarbeit zu beenden. Natürlich schmeißt man nicht gleich alles hin, das hast du ja bis jetzt auch nicht getan, aber wenn Versuche, etwas an dem Problem zu ändern leider sinnlos erscheinen, hilft es euch beiden vielleicht, sich neu zu orientieren. Manchmal passen Menschen nicht zueinander. Das ist schließlich kein Scheitern, weder für sie noch für dich. Beide können daraus lernen. Ich finde toll, was du machst und hoffe, du lässt dich davon nicht frustrieren.

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Hallo,UmA,danke für Deine Antwort! Nein,demotiviert bin ich gsd nicht,die 2 anderen sind so klasse,da kann ich nicht demotiviert sein :-)) Wirklich nicht.
Die Mediatorin von der Caritas hatte sich da schon mehrmals eingeschaltet und mir geraten,da wirklich frei zu entscheiden,was mir-wie man wie man sieht-überhaupt nicht leicht gefallen ist.Ich hatte heute morgen noch einen Chat zu diesem Thema mit der M. und ihr Satz,ich sollte danach gehen,wo ich meine Zeit sinnvoll eingesetzt finde,hat den Ausschlag für eine endgültige Trennung gegeben.Die T.-P. kommt aus Indien und ich war immer auf die fließend Englisch sprechende M. angewiesen,weil weder auf Deutsch noch auf Englisch genug Sprache vorhanden war um das direkt+ wirklich halbwegs befriedigend zuklären.Das war eigentlich das Frustrierendste daran.Ich werde auch sehr kühl,wenn jemand dann so filmreif rüber kommt und es ändert sich aber nichts,da fühlt man sich ja irgendwann nicht mehr ernstgenommen.Das bringt nix.Also: Ich habs beendet.Da hatte Frau R. von der VHS recht:Respekt/Anpassungswillen müssen beidseitig sein und ich wünsche der jungen Inderin,dass sie das jetzt verstanden hat.

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Hallo Susann, du hast dich schon entschieden und die Zusammenarbeit mit T.-P. beendet. Trotzdem… Hier noch ein Hinweis von mir, vielleicht hilfreich für das nächste Mal, wenn Du ein ähnliches Problem hast… Ich kenne den Hintergrund von T.-P. nicht und ich weiß auch nicht, wobei Du sie begleitet hast. Meiner Erfahrung nach (mir ist das nämlich auch schon häufiger passiert) stecken hinter solcher Verspätungen und Unzuverlässigkeiten nicht wirklich kulturelle Unterschiede, sondern ganz andere Gründe, die völlig nachvollziehbar sind, wenn wir nur dahinter kommen. Ich zumindest habe gelernt, hinter die Fassade zu schauen und habe dabei entdeckt, wieviel Ängste und andere unangenehme Gefühle damit verbunden sind, sich helfen zu lassen. Vergiss nicht, als Ehrenamtliche haben wir oft mit Menschen zu tun, die entweder traumatisiert sind oder ein Suchtproblem haben (mit allerlei Scham- und Schuldgefühlen verbunden), die nicht lesen und schreiben können oder was auch immer… Jedenfalls können Sie alle irgendetwas nicht so gut, wie sie es sich wünschen. Sonst bräuchten sie keine Unterstützung. Das Gefühl, versagt zu haben, kann dann verständlicherweise zu Vermeidung von Situationen, in denen man vorgeführt bekommt, was man vermeintlich nicht gut kann. Oder man gesteht sich nicht ein, dass man Hilfe braucht, damit man sich nicht eingestehen muss, dass man das Problem XY hat. Vielleicht hilft Dir diese Perspektive, das Verhalten von T.-P. neu zu bewerten. Ich habe zum Beispiel gute Erfahrungen damit gemacht, in Kontakt mit den Menschen, die ich begleite, erst einmal eine persönliche Beziehung aufzubauen und ihnen zu zeigen, wie sehr ich die und die Seite an sie mag und schätze. So konnten wir uns auf einer Augenhöhe begegnen. Ich habe auch mal etwas von meinen Problemen erzählt (jeder hat doch mal Probleme…) und um Rat gefragt. Klar, das will nicht jeder, etwas von sich preisgeben. Aber ich hatte das Gefühl, es ist ok für mich, weil die anderen ja auch wirklich viel von sich preisgeben. Lange Rede, kurzer Sinn: Für meine ehrenamtliche Arbeit war dieser Lernprozess (auch ich habe lange gebraucht, um zu dieser Einsicht zu kommen) ein großer Gewinn. Seitdem sind solche Unstimmigkeiten nicht mehr so belastend. Ich bin so viel gelassener geworden… In diesem Sinne: Behalte Dir die Freude am Ehrenamt! Du hast es ein Stück weit selbst in der Hand!

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PS: Übrigens, genau deshalb hat mir hier im Portal der Film über das Tandem in Frankfurt so gut gefallen. https://youtu.be/-p5YMbqtbj4
Die Ehrenamtliche stellt im Film so gut dar, welche Win-Win-Situation das Ehrenamt eigentlich ist.

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Danke und ja natürlich hast Du recht.Aber bislang hab ichs nur einmal erlebt,dass es mit einem TP menschlich nicht funktioniert hat-einer von fünf.
In diesem Falle waren es Abstimmungsprobleme die sich wegen der begrenzten Sprachmöglichkeiten nicht ausdiskutieren ließen.Und getroffene Absprachen einhalten muss man halt einfach.Ich hoffe sehr,dass meine Coachees nicht dass Gefühl haben,Unzulänglichkeiten müssten ihnen peinlich sein.Ich mache viel falsch,technisch und grammatisch und ich stehe dazu.Ich habe auch keine Probleme mich ggf zu entschuldigen oder laut über mich selbst zulachen oder zuzugeben,dass ich etwas nicht weiss.Ich halte das ehrlich gesagt für das Herzstück,das A und O von Arbeit mit Migranten:Nicht als der bessere oder perfektere Mensch rüber zu kommen,der nur von oben herab belehrt.Das fände ich schrecklich!!! Und es würde mE mehr Vertrauen zerstören als es aufbaut. Augenhöhe ist alles! Aber in diesem Fall war das wirklich nicht Thema.
Danke für Deine super wichtige Bewusstmachung! LG
(Dein Link lässt leider nicht öffnen.)

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Ich habe das Video auch im YouTube Kanal des vhs-Ehrenamtsportals gefunden: https://youtu.be/-p5YMbqtbj4
Klappt das jetzt?

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Ja! Danke und jetzt sehe ich auch,dass ich das Video kenne! Die Coach-Frau ist wirklich toll.Solche Touren würde ich nach Corona auch gern mit meinen Coachees machen.
Bei einem geht das auch,der wohnt bei meinem Freund um die Ecke.Das haben wir schon verabredet…Ich freu mich sssooooo
über dieses Ehrenamt.Ehrlich!

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Solche Touren sind wirklich eine tolle Gelegenheit, Hemmnisse abzubauen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Im Alltag und echten Leben merkt man einfach schnell, wo es vielleicht noch hapert und wo Unterstützung nötig ist. Ich freue mich schon auf viele sonnige Spaziergänge mit Lernenden und echte Lerntreffen, die jetzt endlich wieder starten können :star_struck: :mortar_board:

@SusannHartwich: Jetzt verstehe ich endlich, dass T.-P. nicht die Abkürzung eines Namens ist, sondern Tandem-Partnerin heißen soll :joy:. Und sorry für den defekten Link, danke @MashaGarcia fürs Reinstellen :+1:. Ich versuche, ihn auch in meinem Beitrag zu korrigieren.

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