Was bedeutet Diversität und warum ist sie relevant für das Ehrenamt?

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Was bedeutet Diversität und warum ist es es wichtig, sich im Ehrenamt damit auseinanderzusetzen? Lesen Sie und erfahren Sie mehr darüber.

In dieser Lektion

Vielfalt als gesellschaftliches Konzept
Im Ehrenamt ist das Bewusstein über Diversität sehr wichtig
Weiterführende Materialien

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Vielfalt als gesellschaftliches Konzept

Der Begriff der Diversität bedeutet Vielfalt und wird im Zusammenhang mit einer Gruppe oder Gesellschaft benutzt. Es gibt heutzutage viele Studien, die darlegen, warum Diversität viele Vorteile im Miteinander mit sich bringt und sowohl Firmen als auch unsere Gesellschaft sogar erfolgreich machen kann.

Im allgemeineren gesellschaftlichen Kontext versteht man mit Diversität das Augenmerk darauf zu werfen, dass wir alle unterschiedlich sind und die gleichen Chancen und Rechte haben sollten. Da es in unserer Gesellschaft leider noch keine Gleichheit gibt und Menschen wegen ihrer Unterscheide noch diskriminiert werden, ist es umso wichtiger sich damit auseinanderzusetzen und dieser Ungleichheit und Diskriminierung entgegenzutreten.

Diversität ist das Verständnis darüber, dass wir vielfältig und unterschiedlich sind. Es fördert das Verständnis füreinander und die Gleichstellung für alle.

Im Ehrenamt ist das Bewusstein über Diversität sehr wichtig

Wir begegnen im Ehrenamt nicht nur vielen verschiedenen Personen, wofür eine offene Haltung für Unterschiede von Vorteil ist, sondern könnten als Helfende auch schnell vergessen, dass es sich in erster Linie um eine menschliche Begegnung handelt. Eine Begegnung zwischen zwei ganz individuellen Menschen mit unterschiedlichen Biografien und Positionierungen in unserer Gesellschaft.

Wir haben alle Unterschiedliches erlebt, bringen unsere Erfahrungen mit uns und erleben in unserem Leben Privilegien und/oder Diskriminierungen.

Wir entscheiden, wie wir in unserem Ehrenamt eine Umgebung schaffen, in der sich jede Person wohl fühlt, als Mensch respektiert und willkommen geheißen wird. Dafür ist es wichtig offen zu sein und sich offen zu zeigen, indem wir auf verschiedene Bedürfnisse achten, Diskriminierungsarten kennenlernen und uns gegen Diskriminierung und für Diversität einsetzen. In einem diskriminierungsfreien Umfeld entfaltet und lernt es sich besser.

Je mehr Sie über Diversität lernen, desto besser können Sie sich in Ihrem Ehrenamt auf verschiedene Menschen einstellen, ihnen offen und unterstützend begegnen sowie aktiv einen diskriminierungsfreieren Raum schaffen.

Zum Nachdenken – Beantworten Sie sich gerne folgende Fragen und klicken sie auf die Wendekarte, um mehr zu erfahren.

Werde ich oft gefragt „Wo kommst Du eigentlich her?"

Diese Frage impliziert die Annahme, dass das Gegenüber nicht von hier sein kann und spricht damit das Dazugehören ab.

Habe ich die lebenslange Erfahrung gemacht, dass ich wegen meinem Namen meistens Absagen für Arbeitsstellen oder Wohnungen bekommen habe?

Viele Menschen mit nicht traditionell „deutschklingenden“ Namen machen diese Erfahrung gegenüber traditionell „deutschklingenden“ Namen. Das schließt die Tatsache aus, dass es viele Deutsche mit unterschiedlichsten Namen gibt.

Wurde mir schon einmal durch eine fremde Person, ohne zu fragen in die Haare gegriffen?

Viele Menschen mit nicht glatten Haaren erleben diese Übergriffigkeit, die aus der Kolonialgeschichte kommt, in der diese Haarbeschaffenheit als minderwertig angesehen wurde und der herrschenden Gesellschaft das Recht gab, übergriffig zu sein.

Kann ich mich laut und klar äußern ohne als emotional und unprofessionell hingestellt zu werden?

Die meisten Menschen, die nicht weiß und männlich sind werden in unserer Gesellschaft schnell als zu emotional oder unprofessionell abgestempelt, während diese gleiche Verhaltensweise bei weißen Männern als positiv gewertet wird.

Wusste ich, dass fast jede vierte Person in Deutschland einen Migrationshintergrund hat?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele einen Migrationshintergrund haben. Genetisch gesehen haben wir übrigens alle einen Migrationshintergrund[AD1] .

[AD1]Hier ggfls. erläutern. Als Leser*in kann man sich fragen, wie das kommt.

Konnte ich schon einmal auf den Inhalt einer Webseite nicht zugreifen, weil diese nicht für mein Sehvermögen eingestellt ist?

Menschen mit einer Seheinschränkung oder Behinderung können Herausforderungen haben, auf Inhalte zuzugreifen, da diese für sie nicht zugänglich sind (Barrierefreiheit ist: Zugang für alle, passende Textfarbe und -Größe, vorlesebarer Text etc.)

Wurden meine Gedanken und Gefühle wegen meines Alters nicht ernst genommen?

Viele ältere Menschen, Kinder und Jugendliche werden bevormundet oder in ihren Äußerungen nicht ernst genommen, einige erleben sogar Gewalt, sei es emotional, mental oder körperlich.

Kenne ich eine Frau, die schon einmal von Gewalt betroffen war oder bin ich eine dieser Frauen?

2023 fanden fast täglich Femizide in Deutschland statt (Mord gegen Frauen) und jede 3. Frau [AD1] ist mindestens einmal im Leben von Gewalt betroffen, dabei kann es sich um emotionale, mentale, finanzielle oder physische Gewalt handeln.

[AD1]Liebe Susanna, können wir hier auf eine Studie verlinken oder eine Quelle?

Gibt es Kinderlieder und Witze, die sich über meine Herkunft und/oder meine körperlichen Eigenschaften lustig machen?

Heute noch singen Kinder Lieder voller Vorurteile über Chinesen oder teilen Witze auf dem Pausenhof, die Muslime, Buddhisten, Menschen mit Behinderung oder andere Gruppen auslachen bzw. erniedrigen und Vorurteile weiter schüren. Das bedeutet, dass diese Witze heute noch von Erwachsenen weitererzählt werden.

Traue ich mich nicht die Geschlechtsidentität der Person, die ich liebe oder meine eigene meiner Familie oder meinen Arbeitskolleg*innen mitzuteilen?

Viele queere Menschen (u. A. lesbisch, schwul, bisexuell, trans, non-binär) outen sich nicht auf dem Arbeitsplatz vor Angst vor Diskriminierung. 2017 erfuhren noch 74% der lesbisch und schwulen Personen Diskriminierung am Arbeitsplatz, 83% der trans Personen und 95.5% der bisexuellen Personen. Das Outen in der eigenen Familie ist ebenfalls eine große Hürde aus Angst vor Ablehnung, Gewalt und/oder Ausschluss aus der Familie.

Weiterführende Materialien

Hier finden Sie weiterführende Inhalte zu den folgenden Themen:

Diversität (Aktion Mensch, 2023)
Gewalt gegen Frauen (UN Women Deutschland)

Buchtipp: Die Reise unserer Gene

Susann Thorner ist (Autorinbeschreibung ergänzen)

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