Bildungsbrücken bauen – Weiterbildung für freiwillige Rückkehrende

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In Kooperation mit zehn Volkshochschulen bundesweit setzte der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. Weiterbildungsangebote für Menschen um, die eine freiwillige Rückkehr in Betracht ziehen. Gemeinsam mit DVV International war das Ziel, die Wiedereingliederung der Teilnehmenden in ihren Herkunftsländern bestmöglich zu unterstützen. Das Projekt ist Ende 2020 ausgelaufen.

Über das Projekt


Das Pilotprojekt des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. (DVV) richtete sich an Menschen, die eine freiwillige Rückkehr in ihr Herkunftsland in Betracht ziehen. An zehn kooperierenden Volkshochschulen (u.a. Mannheim, Speyer, Kusel, Wiesbaden. Stuttgart, Bad Segeberg und Braunschweig) bundesweit war es Teilnehmenden möglich, ein vierwöchiges Weiterbildungsangebot zu besuchen.

Im August 2018 starteten die ersten Angebote an den Volkshochschulen in Braunschweig, Mannheim Stuttgart und dem Landkreis Bad Segeberg. Diese wurden ab Herbst 2018 auf weitere sechs Standorte ausgeweitet. Die niedrigschwelligen Kursangebote, die maximal 160 Unterrichtseinheiten umfassen, waren modular aufgebaut und konnten wochenweise begonnen werden. Die unterschiedlichen Weiterbildungsmodule, wie zum Beispiel nähen, schneidern, handwerkliches Arbeiten, wurden in deutscher Sprache und in Tandems mit Lernbegleiter*innen und Coaches für die psychosoziale Betreuung abgehalten. Zu Beginn jedes Bildungsangebots wurde eine ressourcenorientierte Kompetenzfeststellung durchgeführt, anhand derer die Teilnehmenden ihre Stärken erforschen und ihre Kompetenzen dokumentieren konnten.

Das Kursangebot hat sich auf die Vermittlung und Vertiefung handwerklicher Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen, grundlegende kaufmännische und betriebswirtschaftliche Weiterbildung, und innovative Bereiche wie Umwelt- und Gesundheitsbildung und das Smartphone als Lern- und Arbeitsinstrument konzentriert. Alle Angebote wurden als Teilqualifizierungsmodule umgesetzt.

Die Weiterbildung richtete sich überwiegend an Menschen aus den Balkanstaaten und jungen Menschen aus dem Maghreb sowie aus Afghanistan und Irak. Darüber hinaus konnten auch Geflüchtete, die in andere Herkunftsländer zurückkehren wollen, an der Bildungsmaßnahme teilnehmen. Die Teilnehmeransprache erfolgte über die Netzwerke der Volkshochschulen unter Einbeziehung der relevanten Flüchtlingsunterkünfte, Migrations- und Rückkehrberatungsstellen und den dort tätigen Reintegrations-Scouts der GIZ, Wohlfahrtsverbände, ehrenamtlichen Netzwerke und der zuständigen Landesstellen. 

Durch das Projekt sollten Bildungsbrücken gebaut und die nachhaltige soziale und berufliche Reintegration der Rückkehrenden in ihren Herkunftsländern unterstützt werden. Daher war es das Anliegen des DVV, die Teilnehmer*innen bereits in den Volkshochschulen in Deutschland über das in ihren Ländern bestehende Aus- und Weiterbildungsangebot zu informieren und Anknüpfungspunkte herzustellen. Das wurde unter anderem über die Projekte und Netzwerke von DVV International erreicht. 

Materialien aus dem Projekt

„Bildungsbrücken bauen – interkulturellen und psychosozialen Herausforderungen im Unterricht mit rückkehrinteressierten Geflüchteten kompetent begegnen“

Materialien aus dem Projekt - 6.97 MB

Zu Beginn jedes Bildungsangebots hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Stärken zu erforschen und ihre Kompetenzen zu dokumentieren. Dazu hat der DVV gemeinsam mit der Mannheimer Volkshochschule und Abendakademie GmbH ein eigenes Instrument entwickelt - den Stärkenatlas.

Stärkenatlas - 1.3 MB

Weitere Informationen zu dem Projekt erhalten Sie hier.


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