Die Lese- und Schreibkenntnisse von Lerner*innen lassen sich in vier sogenannte „Alpha-Levels“ einteilen. Diese dienen zur Orientierung, beispielsweise bei der Einstufung in einen Kurs oder bei der Auswahl von passendem Lehrmaterial.
Aber auch zum gemeinsamen Üben in Lerncafés oder Tandems ist eine möglichst genaue Einschätzung der Vorkenntnisse sinnvoll und notwendig. Wenn Sie wissen, auf welchem Alpha-Level sich eine Person befindet, können Sie mit ihr gezielt und effektiv mit den passenden Materialien üben und vermeiden frustrierende Überforderungs- und Unterforderungssituationen.
Um Lese- und Schreibkompetenzen von Erwachsenen einzuschätzen, steht ein einfaches und schnelles Instrument zur Verfügung: die Alpha-Kurzdiagnostik. Sie eignet sich für Menschen mit guten mündlichen Deutschkenntnissen. Bei routinierter Anleitung nimmt das Verfahren mitsamt Auswertung weniger als eine Stunde in Anspruch.
Ablauf der Alpha-Kurzdiagnostik
Damit Sie die Rechtschreibkenntnisse Ihrer Teilnehmer*innen grob einschätzen können, müssen diese zwei Aufgaben mit nur neun Wörtern bearbeiten. Bei Bedarf kann in weiteren fünf Aufgaben genauer überprüft werden, welche Schreibkompetenzen vorhanden sind.
Beim Lesen wird insbesondere die Leseflüssigkeit überprüft, denn sie ist Voraussetzung für das Leseverstehen selbst bei einfachen Texten. Dafür gibt es abgestufte Aufgaben auf Buchstaben-, Wort-, Satz- und Textebene.
Möglicherweise haben Sie als Koordinator*in für Ehrenamt und Grundbildungsangebote keine Kapazitäten, die Alpha-Kurzdiagnostik direkt bei Ihnen vor Ort regelmäßig anzubieten. Oder Sie verfügen als Ehrenamtliche*r nicht über die nötigen Fachkenntnisse für die Durchführung. Wenden Sie sich an eine Volkshochschule in Ihrer Nähe! Dort können Lernende die Diagnostik kostenlos durchführen lassen und finden auch Kurse, Beratung und andere Angebote rund um die Themen Alphabetisierung und Grundbildung.
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