Die Lernbegleitung

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Sie möchten als Koordinator*in die ehrenamtliche Begleitung von Lernenden voranbringen? Erfahren Sie in dieser Lektion anhand der Praxisbeispiele aus Trier und Frankfurt, wie die Lernbegleitung gestaltet werden kann.

Was ist eine Lernbegleitung und für wen kommt sie in Frage?


Die 1zu1 Lernbegleitung ist eine besondere Art des ehrenamtlichen Engagements im Bereich Grundbildung.

Bei diesem Angebotsformat unterstützen geschulte Ehrenamtliche einzelne Personen auf ihrem Weg zur Verbesserung der Lese- und Schreibkenntnisse. Dabei bilden sie feste Tandems, sodass ein Vertrauensverhältnis entstehen kann und die Lernenden individuell im Lernprozess unterstützt werden. Erste Ansätze von Lernmethoden (z.B. das Lautlesetandem) werden bei dieser Art der Einzelförderung ausprobiert und die Motivation zum Lernen bei den betreffenden Personen geweckt.

Die Lernbegleitung kommt für unterschiedliche Zielgruppen in Frage, z.B. für:

  • erwachsene Muttersprachler*innen
  • Migrant*innen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten, die schon längere Zeit in Deutschland leben
  • Auszubildende, die an der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) der Handwerkskammer in deren Bildungszentrum teilnehmen.

Da die Gestaltung und Umsetzung dieser Art der Lernbegleitung relativ aufwendig in der Koordination ist, finden Sie in der nächsten Lektion wichtige Tipps für die Zusammenführung und Begleitung von Lerntandems.

Eigenschaften und Voraussetzungen der Lernbegleiter*innen


© Kai Löffelbein / vhs-Ehrenamtsportal

In der Praxis sind Lernbegleiter*innen in den meisten Fällen nicht mehr berufstätig und kommen aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten.

Jede erwachsene Person, die die deutsche Sprache in Wort und Schrift im Alltag regelgerecht anwenden kann, ist prinzipiell – nach einer Einführung und bei Bedarf mit temporärer professionellen Unterstützung – für eine Lernbegleitung geeignet.

Der berufliche Hintergrund ist im Grunde nicht ausschlaggebend. Wichtig ist insbesondere, dass die Chemie zwischen den Tandempartner*innen stimmt und die Lernbegleitung über das nötige Fingerspitzengefühl verfügt, damit das Lernen auf Augenhöhe und ohne Unter- oder Überforderung stattfinden kann.

Allerdings ist es gerade zu Beginn des Leselernprozesses wichtig, dass die Lernbegleitung über fundierte Methodenkenntnisse verfügt. Dann kann der berufliche Background doch eine Rolle spielen – wer das Lesenlernen bereits unterrichtet hat, ist durchaus im Vorteil. Für Ehrenamtliche, die hier Nachholbedarf haben, lohnt sich ürigens der Blick in unsere Lektion zum Lautleseverfahren.


Was sollten ehrenamtliche Lernbegleiter*innen Ihrer Meinung nach mitbringen, um Erwachsene beim Lesen- und Schreibenlernen bestmöglich zu unterstützen? (Mehrere Antworten möglich.)
Melden Sie sich an, um an der Umfrage teilzunehmen.

Die besten Erfahrungen machen Lerntandems dann, wenn folgende Eigenschaften zum Tragen kommen: "Ehrenamtliche Lernbegleiter*innen sollten zugewandt sein und gleichzeitig dem anderen Raum lassen, sie sollen steuern können, aber nicht dogmatisch sein, geduldig und aktiv, aber nicht übermotiviert." (Knotenpunkte Trier)


Zu den Voraussetzungen für das Ehrenamt in der Grundbildung haben wir auch Dr. Barbara Dietsche gefragt. Sie koordiniert das Projekt 1zu1 Basics an der vhs Frankfurt. Wie im Trierer Projekt werden im Rahmen von 1zu1 Basics Lernbegleiter*innen und Lernende zusammengebracht und begleitet. Schauen Sie rein und erfahren Sie mehr.

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Gelungene Praxisbeispiele mit unterschiedlichen Ansätzen

1zu1 Lernbegleitung in Frankfurt am Main

Wie sieht die ehrenamtliche Lernbegleitung in der Praxis aus und wie können sich Ehrenamtliche im Bereich Alphabetisierung und Grundbildung einbringen? In unserer Doku lernen Sie Ehrenamtlerin Eveline Hübler und Lernerin Hind Ebnoutalib kennen und erfahren dabei, wie sie Tandemlernen im Rahmen des Projekts 1zu1 Basics der vhs Frankfurt gemeinsam umsetzen. Erfahren Sie jetzt mehr über die 1zu1 Lernbegleitung und lassen Sie sich inspirieren! Film ab!

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Lerncafé in Potsdam

Das Engagement als ehrenamtliche Lernbegleitung kann, je nach persönlichen Kapazitäten und Vorlieben, auch im Rahmen eines Lerncafés oder in einem anderen Einsatzfeld stattfinden. Im Lerncafé können Lernbegleiter*innen bei Bedarf für mehrere Lernende zur Verfügung stehen oder immer wieder eine andere Person beim Lernen und Üben begleiten.

Unser Team war zu Besuch in einem Lerncafé in Potsdam, das vom Projekt GruBiSo (Grundbildung im Sozialraum) angeboten wird. Entstanden ist dabei eine sehr lebendige Kurzdoku: Wie im vorigen Praxisbeispiel ist auch im folgenden Beispiel die gute Verzahnung von Ehrenamt und Hauptamt innerhalb des Lerncafés hervorzuheben: Pädagogische Mitarbeiter*innen und ehrenamtliche Lernbegleiter*innen arbeiten Hand in Hand und beziehen auch die Lerner*innen mit ein. So kann eine fruchtbare Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfinden und auch der Spaß am Lernen bleibt nicht auf der Strecke. Schauen Sie rein.

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In der nächsten Lektion erfahren Sie mehr über die Aufgaben der Koordinator*innen bei den verschiedenen Phasen der Lernbegleitung. Weitere Informationen zu den Lerncafés und zur Planung von informellen Lernsettings erfahren Sie hier.

Weiterführende Materialien

Das Projekt 1zu1 Basics der Volkshochschule Frankfurt hat eine ehrenamtliche Lernbegleitung
für Menschen erprobt, die ihr Lesen und Schreiben verbessern möchten, aber aus verschiedenen
Gründen (noch) nicht oder nicht mehr in einen Kurs gehen möchten, oder die zwar einen Kurs
besuchen, aber dabei zusätzliche Unterstützung benötigen. Um die Ehrenamtlichen
auf ihre Aufgabe vorzubereiten, wurde die folgende ca. vierstündige Eingangsschulung entwickelt
und erprobt, die hier als Download zur Verfügung steht. Sie möchten eine Schulung bei sich vor Ort buchen? Dann schauen Sie hier.

Das Projekt GRUBISO der vhs Potsdam hat Tipps, Ideen für die Praxis und Materialien für Ihr ehrenamtliches Engagement zusammengestellt:

GRUBISO-Materialien für Ehrenamtliche in der Grundbildung - 2.14 MB
Autorenbild

Die Inhalte dieser Themenwelt wurden in Kooperation mit dem Projekt Knotenpunkte für Grundbildung entwickelt. Sie sind angelehnt an die Handreichung „Aufbau und Entwicklung eines ehrenamtlichen Lernbegleitsystems. Praxishandbuch für Institutionen“ aus dem Jahr 2018. Das Projekt wird durch die Stadt Trier umgesetzt. Ansprechpartner*innen sind unsere Expertinnen Dr. Nina Krämer-Kupka und Annelie Cremer-Freis. Maßgeblich beteiligt an der Handreichung war zudem Dr. Susanne Barth.

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Anhand der Praxisbeispiele in dieser Lektion haben Sie verschiedene Arten der Lernbegleitung kennengelernt. Welche würden Sie umsetzen (können) und warum? Schreiben Sie es uns in den Kommentaren. Sie möchten eine eigene Frage zu diesem Thema stellen oder sich mit anderen Koordinator*innen austauschen? Dann können Sie auch einen Diskussionsstrang in der Community anlegen. Diese finden Sie unter AUSTAUSCH im Reiter am Anfang der Seite. Schauen Sie rein!